In der KI-Bubble

Jeden Tag stoße ich in meiner LinkedIn- und Instagram-Bubble auf neue Beiträge zu KI im Kontext von Kommunikation und Marketing.  Ich empfinde das als unglaublich wertvoll, denn ich kann lernen, ausprobieren, erhalte wertvolle Tipps, Empfehlungen und Meinungen. Gleichzeitig finde ich mich direkt in der FOMO-Falle wieder. Arbeiten alle anderen schon viel mehr und professioneller mit KI? Hat nun jede Agentur schon ihr eigenes CorporateGPT, das sie Kunden anbietet?

Realität vs. Hype

In einem Austausch mit Branchenkolleg:innen konnte ich meine Fragen kürzlich einem Realitäts-Check unterziehen. Mein Eindruck: KI in der Unternehmenskommunikation erinnert ein wenig an frühere Hypes wie den Newsroom oder Social Media: Das machen alle, das müssen wir jetzt auch machen. Schnell stehen Berater bereit, die enorme Effizienzgewinne, etwa bei Pressemitteilungen, versprechen. Doch hier lohnt sich kritisches Nachfragen: Bezieht sich der Zeitgewinn nur auf das Schreiben? Denn die Erstellung einer Pressemitteilung ist ein komplexer Prozess – von der Themenfindung über die Abstimmung mit Fachbereichen bis hin zum Pitchen und Nachfassen.

Eine "All-in-One"-Lösung für KI in der Unternehmenskommunikation scheint es aktuell (noch) nicht zu geben. Umso wichtiger ist es, vor einer Implementierung zentrale Fragen zu klären:

  1. Wo liegt unser Mehrwert? Sind es Analysen, das Schreiben, die Kreation?

  2. Wie nehmen wir das Team mit? Gibt es Begeisterung oder Bedenken?

Aus eigener Erfahrung weiß ich: Wenn Teams ein Tool oder eine KI ohne klaren Nutzen vorgesetzt wird, verpufft viel Energie in Überzeugungsarbeit. Ohne vorherige Analyse der Arbeitsprozesse läuft man Gefahr, bestehende Probleme nur zu digitalisieren – statt sie zu lösen. Hinzu kommen regulatorische Hürden, IT-Implementierung und andere organisatorische Herausforderungen.

KI im Selbstversuch

Als Solo-Selbstständige genieße ich den Vorteil, KI-Tools ohne große Hürden testen zu können. Für mich liegt der größte Mehrwert in drei Punkten:

  1. Kompetenzerweiterung: Ich kann Dinge umsetzen, für die mir zuvor die Skills fehlten.

  2. Zeitersparnis: Routineaufgaben lassen sich deutlich schneller erledigen.

  3. Impulse: Das "Blank-Page-Syndrom" hat seit ChatGPT seinen Schrecken verloren.

Hier sind einige Tools, die derzeit einen festen Platz in meinem Arbeitsalltag haben:

  • ChatGPT: Mein Allrounder für Content-Erstellung, Ideenfindung, Recherchen und sprachliche Checks.

  • Smashing Logo: Ein KI-Logo-Generator mit großartiger User Experience. Verschiedene Designer-Typen und einfache Anpassungen machen die Erstellung intuitiv.

  • Canva: Mit der KI-Plattform Magic Studio wird Social-Media-Gestaltung noch einfacher. Ich freue mich darauf, noch mehr zu entdecken.

  • Adobe Express: Besonders überzeugt hat mich die KI-gestützte Untertitel-Generierung für Videos – das beste kostenlose Tool, das ich bisher getestet habe.

  • DeepL: Für mich ein Dauerbrenner im Arbeitsalltag. Es spart Zeit bei Übersetzungen, wobei auch ChatGPT hier gelegentlich fast mehr punktet.

  • Tools wie Happy Scribe oder Magic Post teste ich aktuell noch.

Lernen, ausprobieren und vernetzen

KI verändert die Kommunikationsbranche, doch der Weg dorthin erfordert Geduld, Reflexion und Austausch. Für mich ist klar: Nur wer den Nutzen für sich und sein Team erkennt und Prozesse sinnvoll integriert, profitiert langfristig.

Suchst du den Austausch zu KI in der Unternehmenskommunikation oder Marketing? Hast du KI-Tools, die dich überzeugen? Schreib mir gerne – ich freue mich auf spannende Diskussionen und darauf, weiter zu lernen!

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